Nicht mehr nach Leistung und Erfolg bewertet werden – wie du dich von diesem Druck befreien kannst
- Colleen Strätz
- 25. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Okt.

In unserer leistungsorientierten Gesellschaft scheint Erfolg das Maß aller Dinge zu sein. Wir lernen früh: „Nur wer etwas leistet, ist wertvoll.“
Diese Botschaft prägt uns...bewusst oder unbewusst, ein Leben lang.
Ob im Beruf, in Beziehungen oder sogar in der Freizeit: Viele Menschen definieren ihren Selbstwert über Leistung und Anerkennung von außen.
Doch was passiert, wenn der Erfolg ausbleibt?
Wenn Lob und Anerkennung plötzlich fehlen?
Dann geraten viele in Selbstzweifel, Perfektionismus oder fühlen sich leer ...
als wären sie nicht genug.
Warum der Leistungsdruck so tief sitzt
Hinter dem ständigen Streben nach Leistung steckt oft der Wunsch nach Sicherheit und Zugehörigkeit. Anerkennung gibt uns das Gefühl, „gesehen“ zu werden. Doch dieses Muster kann zur inneren Falle werden: Wir funktionieren, statt zu fühlen. Wir vergleichen uns ständig mit anderen und verlieren dabei den Kontakt zu uns selbst.
Viele Menschen sagen Sätze wie:
„Ich muss immer funktionieren.“
„Ich kann einfach nicht abschalten.“
„Ich darf erst ausruhen, wenn alles erledigt ist.“
Dieser innere Druck führt langfristig zu Stress, Erschöpfung und innerer Unzufriedenheit.
Paradoxerweise: Je mehr wir leisten, desto weniger spüren wir oft, wer wir eigentlich sind.
Selbstreflexion statt Selbstoptimierung
Der erste Schritt, um aus diesem Kreislauf auszusteigen, ist Selbstreflexion – nicht Selbstoptimierung.
Frage dich:
– Wann habe ich das Gefühl, „wertvoll“ zu sein?
– Was passiert in mir, wenn ich keine Anerkennung bekomme?
– Welche Überzeugungen über Leistung habe ich aus meiner Kindheit übernommen?
Diese Fragen öffnen einen Raum, um dich selbst jenseits von Leistung zu begegnen.
Es geht darum, dich nicht mehr nur durch das zu definieren, was du tust, sondern durch das, wer du bist.
Vom „Tun“ ins „Sein“ kommen
Ein praktischer Ansatz ist, bewusst Momente zu schaffen, in denen du einfach bist, ohne etwas zu leisten oder perfekt machen zu müssen.
Das kann sein:
– Ein Spaziergang ohne Ziel
– Ein freies Schreiben im Journal
– Atemübungen, Meditation oder Malen etc.
– Ein Abend oder ganzer Tag ohne To-do-Liste
Diese kleinen Momente helfen, Perfektionismus loszulassen, den Leistungsdruck abzubauen und wieder Kontakt zu deiner eigenen Mitte zu finden.
Der Weg weg vom Leistungsdenken ist oft nicht leicht. Alte Muster melden sich immer wieder ... besonders dann, wenn du das Gefühl hast, nicht genug zu tun oder andere enttäuschen zu können. Hier kann eine begleitete Selbstreflexion helfen, alte Glaubenssätze zu erkennen und sanft zu lösen.
Wenn du spürst, dass dich dieser innere Druck immer wieder einholt oder du dich im ständigen Funktionieren verlierst, kann es sinnvoll sein, dir Unterstützung zu holen, um herauszufinden, wer du bist, jenseits von Leistung und Erfolg.
Fazit
Sich nicht mehr nach Leistung und Erfolg bewerten zu lassen, bedeutet nicht, aufzugeben oder weniger zu wollen. Es bedeutet, authentisch zu leben, in Verbindung mit dir selbst, statt in Abhängigkeit von äußerer Anerkennung.
Denn wahre Stärke entsteht nicht durch das, was du leistest, sondern durch das, was du über dich selbst erkennst.
Wenn du dich in diesem Thema Leistungsdruck, Perfektionismus und dem „Funktionieren müssen“ wiedererkennst - begleite ich dich gerne auf diesem Weg - in meiner Praxis oder online.
Affirmation:

FAQ
Warum fällt es so schwer, Leistungsdruck loszulassen?
Weil wir früh gelernt haben, Anerkennung mit Leistung zu verbinden. Diese Muster zu erkennen, ist der erste Schritt.
Wie kann ich meinen Selbstwert stärken?
Durch bewusste Selbstreflexion, Pausen und das Lösen alter Glaubenssätze.
Was hilft gegen Perfektionismus?
Kleine Schritte, Selbstmitgefühl und Begleitung können helfen, Druck abzubauen.
Wann ist Unterstützung sinnvoll?
Wenn du merkst, dass der Druck dich erschöpft oder du ständig „funktionieren“ musst.
Gibt es Hilfe auch online?
Ja, auch online möglich – vertraulich und flexibel
Bildquelle: Tilyi Jura Pixabay




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